Wir wissen, dass es eine gute Idee ist, responsive Designs zu erstellen, um die Nutzerfreundlichkeit auf verschiedenen Geräten zu optimieren. Responsives Design bietet aber auch Vorteile für die Barrierefreiheit.
Nehmen wir als Beispiel die Website Udacity:
Ein Nutzer mit eingeschränktem Sehvermögen, der Schwierigkeiten beim Lesen kleiner Schrift hat, kann die Seite um bis zu 400 % heranzoomen. Da die Website responsiv gestaltet ist, wird die Benutzeroberfläche für den „kleineren Darstellungsbereich“ (eigentlich für die größere Seite) neu angeordnet. Das ist ideal für Desktop-Nutzer, die eine Bildschirmlupe benötigen, und auch für Nutzer von Screenreadern auf Mobilgeräten. So profitieren alle davon. Hier ist dieselbe Seite mit 400 % vergrößert:
Durch ein responsives Design erfüllen wir bereits die Regel 1.4.4 der WebAIM-Checkliste, die besagt, dass eine Seite „…lesbar und funktionsfähig sein sollte, wenn die Textgröße verdoppelt wird“.
In diesem Leitfaden geht es nicht um alle Aspekte des responsiven Designs. Hier sind jedoch einige wichtige Punkte, die für das responsive Webdesign nützlich sind und Nutzern einen besseren Zugriff auf Ihre Inhalte ermöglichen.
Darstellungsbereich-Meta-Tag verwenden
<meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1.0">
Mit der Einstellung width=device-width
wird die Bildschirmbreite in geräteunabhängigen Pixeln angeglichen. Mit initial-scale=1
wird eine 1:1-Beziehung zwischen CSS-Pixeln und geräteunabhängigen Pixeln hergestellt.
Dadurch wird der Browser angewiesen, Ihre Inhalte an die Bildschirmgröße anzupassen, damit Nutzer nicht nur einen unleserlichen Text sehen.
Weitere Informationen finden Sie unter Inhalte an den Darstellungsbereich anpassen.
Nutzer dürfen zoomen
Mit dem Darstellungsbereich-Meta-Tag können Sie das Zoomen verhindern, indem Sie maximum-scale=1
oder user-scaleable=no
festlegen.
Vermeiden Sie dies und lassen Sie Ihre Nutzer bei Bedarf heranzoomen.
Flexibel designen
Vermeiden Sie das Targeting auf bestimmte Bildschirmgrößen und verwenden Sie stattdessen ein flexibles Raster. Nehmen Sie Änderungen am Layout vor, wenn es die Inhalte erfordern. Wie wir am Beispiel von Udacity oben gesehen haben, sorgt dieser Ansatz dafür, dass das Design reagiert, unabhängig davon, ob der reduzierte Platz auf einen kleineren Bildschirm oder eine höhere Zoomstufe zurückzuführen ist.
Weitere Informationen zu diesen Techniken finden Sie im Artikel Grundlagen des responsiven Webdesigns.
Relative Einheiten für Text verwenden
Um das flexible Raster optimal zu nutzen, sollten Sie für Elemente wie die Textgröße relative Einheiten wie em oder rem anstelle von Pixelwerten verwenden. Einige Browser unterstützen die Größenanpassung von Text nur in den Nutzereinstellungen. Wenn Sie einen Pixelwert für Text verwenden, wirkt sich diese Einstellung nicht auf die Kopie aus. Wenn Sie jedoch durchgängig relative Einheiten verwendet haben, wird der Text auf der Website entsprechend den Einstellungen des Nutzers aktualisiert.
So kann die gesamte Website neu formatiert werden, wenn der Nutzer heranzoomt, und die Leser können Ihre Website optimal nutzen.
Trennung der visuellen Ansicht von der Quellreihenfolge vermeiden
Ein Besucher, der sich mit der Tastatur durch Ihre Website bewegt, folgt der Reihenfolge der Inhalte im HTML-Dokument. Bei Verwendung moderner Layoutmethoden wie Flexbox und Grid lässt sich das visuelle Rendering ganz einfach von der Quellreihenfolge abweichen. Das kann zu irritierenden Seitensprüngen führen, wenn Nutzer die Tastatur zum Navigieren verwenden.
Teste dein Design an jedem Haltepunkt, indem du mit der Tabulatortaste durch den Inhalt wechselst. Ist der Ablauf durch die Seite trotzdem sinnvoll?
Weitere Informationen zur Unterbrechung der Verbindung zwischen Quelle und visuellem Display
Vorsicht mit räumlichen Hinweisen
Verwenden Sie beim Erstellen von Microcopy keine Formulierungen, die den Standort eines Elements auf der Seite angeben. Wenn Sie beispielsweise in einer mobilen Version auf die Navigation „links“ verweisen, macht das keinen Sinn, wenn die Navigation oben auf dem Bildschirm angezeigt wird.
Auf Touchscreen-Geräte sollten Tippziele groß genug sein
Achten Sie bei Touchscreen-Geräten darauf, dass die Zielelemente groß genug sind, damit sie leicht aktiviert werden können, ohne andere Links zu treffen. Jedes antippbare Element sollte 48 Pixel groß sein. Weitere Informationen zu Tippzielen